Arbeitsstörungen

Arbeitsstörungen

Unter Arbeitsstörungen können Schüler, Studenten, Angestellte, Freischaffende, Manager und eigentlich jeder zeitweilig leiden.

Wie bei der “Burnout-Prophylaxe“ bereits beschrieben, neigen manche Menschen nach langandauernder Belastung – besonders wenn diese mit inneren oder äußeren Konflikten verknüpft sind – zu psychischen oder vegetativen Störungen. Oftmals kann er dann nicht wie ein Gesunder entspannenden Schlaf finden, sondern wird hektisch und unruhig und es kommt verstärkt zu Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit, Lustlosigkeit und depressiver Verstimmung.

Besonders die Spirale aus Anspannung – Schlafstörungen – vermehrter Anspannung und Gereiztheit – Fehlverhalten im Beruf, Konzentrationsschwäche und vermehrten Spannungen plus Kopf-, Magendruck, erhöhtem Blutdruck usw. führt ständig weiter nach unten ins Unwohlsein.

Arbeitsüberlastungen können real oder aufgrund von unbewussten, konflikthaften Ereignissen entstehen bzw. empfunden werden. Wenn hoch motivierte Menschen (Helferberufe) ganz in ihrer Arbeit aufgehen, wenig Freude außerhalb finden, kann es sein, dass die Überlastung eine Botschaft an das ICH ist, die vernachlässigten Lebensbereiche (Familie, Freunde, Hobbys, Sport) zu aktivieren und neue Prioritäten zu setzen. Doch können Arbeitsstörungen natürlich auch entstehen, wenn Mehrfachbelastungen sich überschneiden und an den Kräften zerren (Familie, Kinder, Beruf vereinbaren – für Frauen ebenso wie für Männer).

Wir sprechen manchmal von einer „Flucht in die Arbeit“ oder sogar von „Arbeitssucht“ (Terminhetze oder „Sitzungs-, Vortrags-Sucht“), wenn man sich z.B. vor Konflikten in der eigenen Person oder zu Hause versucht abzulenken, zu betäuben, wenn Ängste quälen oder Sinnleere entstanden ist. Hinzukommen Kränkungen und Enttäuschungen, wenn die Karriere sich nicht positiv entwickelt, wenn andere bevorzugt und der eigene Ehrgeiz gebremst wird, wenn im mittleren Alter der Höhepunkt im Beruf überschritten ist und der Lebensentwurf noch einmal neu überdacht werden sollte.

Das therapeutische Ziel wäre, die tieferliegenden Probleme in den Blick zu nehmen, auch die familiären Botschaften, die die Berufswahl stark beeinflussen. Es ist zu fragen, welche Ängste verhindern, neue Prioritäten zu setzen, sich selbst gut „zu bemuttern“ und achtsam mit seinen eigenen Ressourcen umzugehen, weswegen man kein „rundes“ Leben, also keine „ganze (Lebens-) Gestalt“ sich selbst gönnt und verschafft. Dazu gehört es oftmals, sich von Idealen zu verabschieden („Ich bin die Fleißigste/ mich liebt die Chefin am meisten/ ich bin unentbehrlich“ usw.), was immer ein schmerzhafter und mühsamer Weg ist.